Schweizer Messer für den Foto-Export aus Lightroom

Die Zeit »zwi­schen den Jah­ren«, wie man hier sagt, eig­net sich gut, ein paar alte Zöp­fe abzu­schnei­den, auf­zu­räu­men, auszumisten.

Habe ich auch heu­te gemacht. In Ado­be Ligh­t­room.[1]Ich nut­ze immer noch Ver­si­on 5.7.1 und sehe auch kei­nen zwin­gen­den Grund, das zu ändern. Im Prin­zip gel­ten mei­ne Tipps hier auch für spä­te­re Ver­sio­nen. Da sam­meln sich dau­ernd Sachen an, die man zu brau­chen meint. Man nutzt sie ein‑, zwei­mal für einen spe­zi­el­len Zweck oder Auf­trag. Und dann lie­gen sie da rum. Mehr oder weni­ger nutz­los. Man hat sie dau­ernd vor der Nase. Aber eigent­lich kön­nen sie weg.

Ich habe mir jetzt mal mei­ne Export-Pre­sets vor­ge­nom­men.[2]Neue Farb­pro­fi­le für mei­ne bei­den Arbeits­pfer­de habe ich am letz­ten Tag des Jah­res ange­legt. Wie das geht, habe ich hier beschrie­ben. Und von denen gab es reich­lich. Jetzt nur noch weni­ger als die Hälf­te. Ich habe sie auf acht Grup­pen ein­ge­dampft. Ich rede von »Grup­pen«, weil man­che meh­re­re ent­hal­ten – aller­dings nur Varia­tio­nen ein und der­sel­ben Export­vor­ga­be, die sich zum Bei­spiel nur in der Grö­ße oder der Art des Was­ser­zei­chens unterscheiden.

Ein Blick auf mei­ne Export-Pre­sets. Die meist­be­nutz­ten fin­den sich unter »Blog+Galerie«. Dürf­te weit­ge­hend selbst­er­klä­rend sein. das »LIM« steht für »Less Is More«, also mein Standard-Wasserzeichen »- = +«. 

Eigent­lich sind es immer noch elf. Aber die Ligh­t­room-Vor­ga­ben, die man nicht löschen kann, und die (lee­ren) Nut­zer­vor­ga­ben sowie die X‑Ri­te-Vor­ein­stel­lun­gen für mei­nen Color­Che­cker Pass­port, mit denen man Farb­pro­fi­le für ein­zel­ne Kame­ras erstel­len kann, zäh­le ich jetzt mal nicht mit.

Was sind eigent­lich die­se Export-Pre­sets bzw. Export-Vorgaben?

In Ligh­t­room wer­den bear­bei­te­te Bil­der nicht »gespei­chert«, son­dern expor­tiert. Die­se Expor­te kön­nen sich in ver­schie­de­nen Datei-For­ma­ten mani­fes­tie­ren. Wäh­rend Ligh­t­room selbst zer­stö­rungs­frei arbei­tet – die Roh­da­tei selbst also nicht ver­än­dert -, bil­den die Expor­te alle vor­ge­nom­men Ände­run­gen ab – in den wohl meis­ten Fäl­len in Gestalt einer JPG-Datei, die dann irgend­wo im Netz lan­det. Mög­lich sind aber natür­lich auch Expor­te zur Wei­ter­ver­ar­bei­tung der Datei­en in Pho­to­shop, in Design-Pro­gram­men oder in Apps der Druckvorstufe.

Beim Export wer­den neben dem Datei­for­mat (jpg, tif, psd, png …) auch Din­ge wie Abmes­sun­gen, Rah­men, Farb­pro­fi­le und ver­schie­de­nes ande­re fest­ge­legt. Da dies in den meis­ten Fäl­len der letz­te Schritt der Bear­bei­tung in Ligh­t­room ist, kommt ihm ent­schei­den­de Bedeu­tung zu. Man kann wäh­rend der Bear­bei­tung in Ligh­t­room so sorg­fäl­tig sein wie man will – wer hier schlampt, rui­niert das Ergeb­nis trotz­dem. Kei­ne Sor­ge, man bekommt immer eine zwei­te Chance.

So, das mal vor­weg. Zurück zu den Pre­sets. Wenn sich bestimm­te »letz­te Schrit­te« beim Export als brauch­bar erwei­sen haben, kann man sie als Vor­ga­be abspei­chern. Sehr prak­tisch. Künf­tig reicht dann ein Klick, um ein bear­bei­te­tes Bild in einer bestimm­ten Art und Wei­se zu spei­chern – äh, sor­ry, zu exportieren.

In die­sen Pre­sets kann man – muss aber nicht – auch das Ziel­ver­zeich­nis ver­ewi­gen. Wenn man will, auch mit Unter­ord­nern für bestimm­te Zwecke.

So sieht das bei mir im Plug­in-Mana­ger aus.

Das meis­te kann Ligh­t­room von Hau­se aus. Es gibt aber noch ein paar echt smar­te Plug­ins, die beim Export zum Ein­satz kom­men und die Mög­lich­kei­ten um ein Viel­fa­ches erwei­tern. Man­che davon sind kos­ten­los, ande­re kos­ten ein biss­chen was und sind das alle­mal wert.[3]Es gibt noch vie­le ande­re Pra­xis-Tipps zu Ligh­t­room, zum Bei­spiel auf die­ser infor­ma­ti­ven Sei­te.

Die für mich wich­tigs­ten sind LR/Mogrify von Timo­thy Armes und JPEG Opti­mi­zer von Fla­vio Tisch­hau­ser und Giles Winstanley.

Wäh­rend der freie und kos­ten­lo­se (!) JPEG Opti­mi­zer dazu dient, den bei JPG unver­meid­li­chen Qua­li­täts­ver­lust so klein – bes­ser: nicht wahr­nehm­bar – wie mög­lich zu hal­ten, ist das Plug­in LR/Mogrify das Schwei­zer Mes­ser für den Export in Ligh­t­room. Genau genom­men kann es selbst eigent­lich nix, bringt aber die Magie der bekann­ten Gra­fik­bi­blio­thek Image­Ma­gick[4]erhält­lich für ver­schie­de­ne OS nach Lightroom.

Alle Mög­lich­kei­ten zu erläu­tern, wür­de hier den Rah­men spren­gen. Aber zwei Beispiele.

Schär­fen: Stan­dard­mä­ßig bie­tet LR beim Export an, für den Bild­schirm und zwei Druck­pa­pie­re (matt/Hochglanz) zu schär­fen und das in drei Stu­fen. Mit LR/Mogrify kommt neben dem Ein­fach Schär­fen noch Unscharf Mas­kie­ren hin­zu mit den übli­chen Stell­schrau­ben für Radi­us, Sig­ma, Stär­ke und Schwellenwert.

Hier sieht man eini­ge der Ein­stel­lungs­mög­lich­kei­ten von Mogri­fy – spe­zi­ell zur Größenänderung.

Bild­grö­ße: Nor­ma­ler­wei­se kann LR die Breite/Höhe in Pixeln, Zoll und Zen­ti­me­tern und die Auf­lö­sung in Pixel/Zoll bzw. Pixel/cm für den Export fest­le­gen. Mit LR/Mogrify gibt es wesent­lich mehr Optio­nen. So hat der Nut­zer die Wahl zwi­schen 13 Algo­rith­men (plus Auto­ma­tik) bei der Grö­ßen­än­de­rung. Mein Tipp: Nimm Lan­c­zos. Don’t ask!

Für (gra­fi­sche) Was­ser­zei­chen und Text­an­mer­kun­gen (oder Kom­bi­na­tio­nen davon!), das Hin­zu­fü­gen von Rah­men und und und .„ bie­tet das auf LUA-Script basie­ren­de Plug­in eben­falls vie­le Mög­lich­kei­ten. Ein ech­tes Swiss Kni­fe, wie gesagt.

Natür­lich las­sen sich die­se Prä­fe­ren­zen auch alle in den Export-Pre­sets (Vor­ga­ben) für dau­er­haf­te Nut­zung ein­bau­en. Kinderspiel.

Mit die­sen Plug­ins stei­gert sich der eh schon sehr hohe Nutz­wert von Ligh­t­room um gefühl­te 300 Prozent.

Ich set­ze noch ande­re Plug­ins ein, etwa eines von Jef­frey Friedl für Flickr. Aber das funk­tio­niert anders, nicht über den hier beschrie­be­nen Export. Daher las­se ich es hier mal außen vor. 

Dann habe ich noch eines für den Export von Bil­dern via FTP – zu mei­ner Gale­rie, die unter X3 läuft. Wie das im Detail funk­tio­niert, habe ich hier beschrie­ben.

Bei Fra­gen – fragen! 😉

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1 Ich nut­ze immer noch Ver­si­on 5.7.1 und sehe auch kei­nen zwin­gen­den Grund, das zu ändern. Im Prin­zip gel­ten mei­ne Tipps hier auch für spä­te­re Versionen.
2 Neue Farb­pro­fi­le für mei­ne bei­den Arbeits­pfer­de habe ich am letz­ten Tag des Jah­res ange­legt. Wie das geht, habe ich hier beschrie­ben.
3 Es gibt noch vie­le ande­re Pra­xis-Tipps zu Ligh­t­room, zum Bei­spiel auf die­ser infor­ma­ti­ven Sei­te.
4 erhält­lich für ver­schie­de­ne OS