Okay, irgendwann kommt es ja sowieso raus…
Linux läuft hier nur noch auf zwei Laptops und auf dem Server. Meine beiden Arbeitsmaschinen habe ich auf Windows 7/64 bzw. 8.1/64 rückmigriert.
So, nun isses raus. 😉
Warum, nachdem ich einige Monate ausschließlich und nicht nur im Dual-Boot mit Linux gearbeite hatte und eigentlich wild entschlossen war, diesmal nicht rückfällig zu werden?
Es war – wie auch früher schon in den vergangenen 20 Jahren mit Linux – hauptsächlich das komplexe Thema Bildbearbeitung, das den Ausschlag gab.
Ich kann kaum beschreiben, wie froh ich bin, wieder mit Lightroom – wenn auch nur mit einer älteren Version 5.7.1 -, mit Bridge, mit Photoshop, mit Illustrator, mit Indesign und, wenn auch seltener, mit Fireworks und mit Dreamweaver arbeiten zu dürfen. Wieder den Total Commander starten zu können, ist ein sehr, sehr schönes Extra. Unter Linux gibt es nichts Vergleichbares – nein, auch Doublecmd und MC nicht… [1]Ich habe vor Jahren viel Geld in die Adobe-Suite CS 5.5 investiert, und als Lipper hasse ich rausgeschmissenes Geld sowieso wie die Pest.[2]Das Pendant von Rapid Photo Downloader für Windows, falls jemand sowas sucht, heißt übrigens Vobiko und ist von Volker Sommerfeld. Werde ich demnächst mal vorstellen. Insgesamt fühlt sich das an, wie in einen bequemen, gut eingelaufenen Schuh zu schlüpfen.
Bei mehr als 75.000 Bilddateien (und ein paar tausend Videos) brauche ich Tools, die erstens diese Datenmenge bewältigen und zweitens genau (!) das machen, was ich will. Mit drei, vier Linux-Apps, von denen einige nur deshalb benutzt werden, um die Unzulänglichkeiten der jeweils anderen zu kompensieren, ständig irgendwelche halbgaren Workarounds zu zelebrieren, ist nicht zielführend.
Bei aller Sympathie – ein geschmeidiger Workflow geht anders. Open source hin oder her.
Und ja, ich weiß, was Gimp kann (und was nicht so gut). Und ich weiß, was Darktable kann (und was nicht). Und ich weiß, was Digikam kann (und was nicht). Und ich weiß, was Rawtherapee kann (und was nicht)… Man könnte das endlos diskutieren. Aber am Ende zählt nur das Ergebnis.
Ob das alle kapieren, die in den einschlägigen Linuxforen unterwegs sind, wage ich zu bezweifeln. Aber da geht es mehr um Ideologie als um Fakten und konkrete Erfahrungen.
Wie stolz ich beispielsweise war, mühsam endlich meinen bewährten kleinen Selphy-Fotodrucker unter Arch halbwegs ans Laufen gebracht zu haben… Um mich dann doch zu fragen: Was mache ich hier eigentlich stundenlang? Unter W7/64 wäre das in einer Minute erledigt. Und nebenbei bemerkt: Keines der genannten Programme wäre in der Lage, Bilder so zu drucken, wie sich das gehört.
Gar nicht zu reden davon, dass ich in den vergangenen Wochen mehrmals vor einem schwarzen Bildschirm saß. Mal streikte der Nvidia-Treiber. Mal wurde am Xorg-Server geschraubt. Mal verursachte das Kernel-Update wieder neue Inkompatibilitäten. Oder QT wird geändert und Digikam macht die Grätsche. Und so weiter und so weiter …
Die größte Stärke von Linux ist auch gleichzeitig seine größte Schwäche: Es machen viele an vielen Ecken und Enden daran rum.
Und ja, ich weiß selber, wie ich solche Probleme flicke. Aber ich habe auf das Gefrickel keinen Bock mehr.[3]Einen ganz ähnlichen Text zum selben Thema habe ich übrigens vor acht Jahren schon mal geschrieben. Allein das ist ziemlich vielsagend, finde ich.
Und wenn, dann nur noch auf meinem Laptop, wo solche Kinkerlitzchen nicht wehtun.
Mein HP-Server schnurrt unter Ubuntu wie ein Kätzchen. Und das darf er gerne auch weiterhin.
Anmerkungen
↑1 | Ich habe vor Jahren viel Geld in die Adobe-Suite CS 5.5 investiert, und als Lipper hasse ich rausgeschmissenes Geld sowieso wie die Pest. |
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↑2 | Das Pendant von Rapid Photo Downloader für Windows, falls jemand sowas sucht, heißt übrigens Vobiko und ist von Volker Sommerfeld. Werde ich demnächst mal vorstellen. |
↑3 | Einen ganz ähnlichen Text zum selben Thema habe ich übrigens vor acht Jahren schon mal geschrieben. Allein das ist ziemlich vielsagend, finde ich. |