
Mehrfachbelichtungen sind in der Fotografie nicht sonderlich wohlgelitten. Sie gelten als Missgeschick, als Fehler, als Ausschuss. Dabei sind sie bei Licht besehen alles andere als das, wie Anja hier unter Beweis stellt.
Die Doppel- oder Mehrfachbelichtung zeigt vielfach eine viel wahrere Wahrheit als das mehr oder weniger komponierte Einzelbild. Eigentlich besteht doch das ganze Leben aus Mehrfachbelichtungen, aus Überlagerungen, Schichten und Schichtungen. Das reine, eindeutige Bild, die Notation, ist doch, falls es dies überhaupt gibt, eher selten. Konnotation ist die Regel. Und wenn das gewollte Bild auch vermeintlich unmissverständlich, minimal daherkommt, ist es doch gestaltet. Und sei es auch nur durch Weglassen.
So betrachtet, sind Mehrfachbelichtungen nicht zufällige Erzeugnisse, sondern vielmehr Variationen eines komplexeren, aber vollkommen logischen Abbilds der Welt.
Vielen lieben Dank Dir für Deine Worte.
😉 Gerne. War so frei, mich bei dir zu bedienen…