Es könnte ein so schöner, strahlender Frühling sein, wenn nicht das Scheiß-Virus alles beherrschen würde. Immerhin kann mich nichts und niemand daran hindern, ein paar Makros zu machen. Zumal ich dafür ja nur hinters Haus zum Wald gehen muss.
Eine schon lange gefallene Weide ist von Zunderpilzen[1]Sind es wirklich welche? besiedelt, die wir so lange wachsen lassen, bis sie nutzbar sind. Zum Beispiel, wie der Name schon sagt, als Zunder beim Feuermachen. Ötzi, der Mann aus dem Eis, hatte übrigens ebenfalls Zunderpilz dabei sowie Birkenporling dabei. Den einen zum Feuermachen wahrscheinlich und den anderen als Medizin für sein Magengeschwür bzw. als allgemeines Antibiotikum.
Auch andere Pilze, die ich nicht benennen kann, wachsen auf diversen Totholz-Stämmen – und sehen einfach nur toll aus. Die Farbe, die Struktur, die Form. Da musste ich heute einfach mal Stativ und Kamera schnappen und ein paar Bilder machen. Zumal das Licht ebenfalls herrlich war.
Genau dafür wurde das wunderbare Sigma 105/2.8 DG Macro gebaut.[2]Es ist, nebenbei bemerkt, auch eine erstklassige Portrait-Linse. Mir schon fast zu scharf. Aber da kann man ja was machen. Man hätte die Bilder bei größerer Blende auch aus der Hand machen können, aber sicher ist sicher. Außerdem ist ein wenig Blendenreserve für die Schärfentiefe ganz nett. Nicht immer, wenn aus gestalterischen Gründen gewünscht, aber diesmal schon.
Bei einer Belichtungszeit von ca. 1/15 Sek. und bei Blende F11 empfiehlt sich die Nutzung eines Statives und des Auslösetimers bzw. eines Fernauslösers. Spiegelvorauslösung ist ebenfalls keine schlechte Idee.
Ich habe mich für den kleineren meiner beiden Titanen, entschieden. Das Cullmann Titan CT-100 bringt schon ohne seinen Kopf, den Videoneiger CT-11 in diesem Fall, vier Kilo auf die Waage.
Für diese moderaten Makros ging das Stativ gerade so. Hätte ich viel näher ran gewollt, wäre das mit diesem Stativ nicht mehr gegangen, da das Motiv bodennah war und man die Beine nicht flach stellen kann. Merke: Das spricht keinesfalls gegen das Stativ, lediglich gegen die Anwendung für eben diesen Zweck.
Sonst hätte ich meinen größeren Titanen, das Cullmann Titan CT-400 mit dem Kugelkopf CT-50, wählen müssen. Aber dafür fühlte ich mich heute nicht stark genug. Bin ja nicht mehr der Jüngste. Es wiegt locker fast 11 Kilo – ohne Kopf. Der wiegt noch mal 1.2 Kilo. Dafür lassen sich die Beine einzeln in flachem Winkel ausstellen.
Die Schnellwechselplatte vom großen CT-50 passt übrigens auch an den Videokopf CT-11. Auch nicht zu verachten.
Beide Stative, insbesondere das 400er, sind für die Ewigkeit gebaut. Auch wenn Cullmann »nur« 20 Jahre Garantie gab. Ich bin sehr froh, dass ich sie mal gebraucht ergattern konnte. Sie werden mich locker überleben. Tolle Ergänzungen für meinen eh nicht ganz kleinen Stativ-Park. 😉
Der Grund, weshalb ich gerade diese Cullmann-Dreibeine liebe, ist aber nicht die allgemein herausragende Fertigungsqualität »Made in Germany«, sondern ein ganz besonderes Feature. Die Beine lassen sich von oben (!) mit nur einem Handgriff absolut sicher verriegeln und entriegeln. Das bietet meines Wissens kein anderer Hersteller und ist in der Praxis vor allem mit schweren MF- oder LF-Kameras samt Objektiven auf dem Kopf unbezahlbar.[3]Note to self: Mal ein kleines Video machen! Gerade ältere Semester mit »Rücken« und/oder anderen Einschränkungen – wie ich – wissen das zu schätzen.
Gut, eigentlich wollte ich nur ganz kurz was zu den schnellen Makros von heute mittag schreiben. Nun ist es ein längerer Rant aus der Abteilung »Gear« geworden. Sei’s drum. Vielleicht nützt es ja mal jemandem. 🙂