Die ARD-Tagesschau hat es gerade eben (11. Februar 2019, 20 Uhr) geschafft, ausführlichst vorab über die Verleihung des Dresdner Friedenspreises an das »Napalm Girl« Kim Phuc Phan Thi aus Vietnam zu berichten und, als Laudator, den US-Fotografen James Nachtwey zu Wort kommen zu lassen – ohne auch nur einmal den Namen des Fotografen dieses Jahrhundertbildes zu erwähnen.[3]A photographer reflects on the moment that might have been his
Ist das zu fassen??
Das wird auch dadurch nicht besser, dass der Name in der offiziellen Pressemitteilung des Friedenspreises ebenfalls unterschlagen wird.
Beschämend.
Der Fotograf heißt Nick Ut. Sein weltbewegende Foto war Pressefoto des Jahres 1972. Ein Jahr später bekam Nick Ut den Pulitzerpreis. Ohne ihn hätte das Mädchen nicht überlebt.
Die Geschichte hinter dem Foto [4]Gerhard Paul, Die Geschichte hinter dem Foto. Authentizität, Ikonisierung und Überschreibung eines Bildes aus dem Vietnamkrieg, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, … Continue reading
Anmerkungen
↑1 | Nur 17 Operationen konnten sie retten |
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↑2 | Changing Film |
↑3 | A photographer reflects on the moment that might have been his |
↑4 | Gerhard Paul, Die Geschichte hinter dem Foto. Authentizität, Ikonisierung und Überschreibung eines Bildes aus dem Vietnamkrieg, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Online-Ausgabe, 2 (2005) |
Ihre verständliche Erregung über die nicht erfolgte Namensnennung von Nick Ut in allen Ehren, das ist natürlich wirklich unmöglich. Aber mit den Namen ist das immer so eine Sache. Ich muss Sie darauf aufmerksam machen, dass es sich bei dem Fotografen Fotograf rechts im Bild mitnichten David Burnett handelt, sondern um den vietnamesischen UPI-Fotografen Hoang Van Danh.
Hallo Herr Ebert,
vielen Dank für die Rückmeldung. ich will Ihnen ja gerne glauben und die Bildzeile entsprechend ergänzen. Aber es wäre dennoch schön, wenn Sie eine Quelle für diese Information hätten.
Außerdem: Meines Wissens war Hoang Van Danh Freelancer. Sie wissen, dass er dort für UPI arbeitete?
Sie verstehen sicher, dass ich nachfrage. Ein rein journalistischer Reflex. Es sind ja bekanntlich heutzutage jede Menge historischer Ungenauigkeiten und Falschinformationen über dieses und jenes in Umlauf, die mit stoischer Ignoranz wiederholt werden.
Wenn Sie mir Ihre Mailadresse geben, dann sende ich Ihnen gerne meinen Beitrag »Nein, es waren nicht die Amerikaner« der in dem Buch »Images in Conflict« erschienen ist. Das wird alle Ihre Fragen beantworten und den Beitrag können Sie ggf. als Quelle verwenden. In der Tat war Hoang Van Danh Freelancer – für UPI. Steht übrigens auch auf seinem Helm.
Sie können lesen, was auf seinem Helm steht? Respekt. Das geben meine alten Augen nicht mehr her. 🙂
Ich habe Ihnen eine E‑Mail geschrieben – allerdings nicht an die Adresse, die Sie hier angegeben haben.
Auch Ihre Webseite, die Sie hier angegeben haben, hätte ich nie gefunden.
In beiden Adressen ist ein Fehler.
Mit der Genauigkeit ist das tatsächlich, wie mit Namen, so eine Sache.